Spielt die Strahlentherapie bei der Behandlung von pulmonalen
Sarkommetastasen eine Rolle?

verstärkt angewandt wird, ist die stereotaktische Bestrahlung. Diese ist jedoch mit Einschränkungen verbunden. Ein limitierender Faktor ist die Größe des Be-strahlungsfeldes. Darüber hinaus ist die Anwendbarkeit auf peripher lokalisierte Lungenmetastasen beschränkt. Alternativ kann die Hochspannungsbestrahlung zur Beherrschung von Metastasen eingesetzt werden. Dieses Verfahren sollte nicht als Erstlinientherapie eingesetzt werden; Patienten mit rezidivierenden Metastasen sowie Patienten, die Lungenerkrankungen und/oder einen allgemein schlechten Gesundheits-zustand aufweisen und dadurch nicht für eine Lungenresektion geeignet sind, profitieren hingegen nachweislich von einer Hochspannungsbestrahlung. Die Tumorgröße sollte 3 cm nicht überschreiten.

Zielfeld einer stereotaktischen hypofraktionierten Bestrahlung einer rechtsseitigen Lungenmetastase

Wenn keine speziellen Techniken zur Anpassung des Bestrahlungs-feldes an die Bewegungen des Diaphragmas zur Verfügung stehen, sollte der Tumor vorzugs-weise in den oberen Lungenarealen lokalisiert sein. Andernfalls erfolgt die Bestrahlung repetitiv in der Exspirationsphase in einer kurzen Apnoe. Eine exakte Planung des Bestrahlungsfeldes ist erforderlich; vorzugsweise sollte die intensitätsmodulierte Strahlentherapie zur Anwendung kommen. Das Verfahren wurde ursprünglich zur Behandlung nicht kleinzelliger Lungenkarzinome im Frühstadium bei medizinisch inoperablen Patienten entwickelt; es kann jedoch auch bei rezidivierenden pulmonalen Sarkommetastasen nach wiederholten Lungenresektionen eingesetzt werden.

Als Komplikationen sind eine Strahlenpneumonitis und – bei Läsionen in Rippennähe – strahlungsinduzierte Rippen-frakturen zu erwarten. In einer Versuchsreihe mit 35 Patienten im Alter von 33 bis 90 Jahren mit histologisch nachgewiesenen Lungenmetastasen wurde das so genannte CyberKnife®-System untersucht. Die Spannweite des Tumorvolumens reichte von 1 bis 152 ml; die in 1-4 Fraktionen verabreichte Gesamtstrahlendosis lag zwischen 5 und 60 Gy. Mit diesem System konnte eine lokale Kontrollrate von 71% erreicht werden; 32% der Metastasen sprachen vollständig auf die Therapie an.